DVD-Kritik: Smiley’s People
Drei Jahre nach der faszinierenden Verfilmung von John Le Carrés Tinker Tailor Soldier Spy hatte es die BBC wieder gewagt und den dritten Roman der Karla-Trilogie als sechsteilige Miniserie adaptiert – wieder mit dem großartigen Alec Guinness in der Hauptrolle, einer meisterhaften Inszenierung und vielen brillianten Nebendarstellern. Smiley’s People war genauso wie sein Vorgänger eine Sternstunde des britischen Fernsehens, aber die Popularität außerhalb Englands hielt sich wegen des doch sehr anspruchsvollen Themas stark in Grenzen. 2004 hatte die BBC die Serie endlich auch als DVD veröffentlicht, die ich in der heutigen DVD-Kritik besprochen habe. Es ist nicht die letzte DVD in der LeCarré-Reihe sein, aber die letzte der beiden BBC-Verfilmungen – demnächst geht es noch mit zwei Kinofilmen weiter.
Der gute Bericht hat mich leider daran erinnert das ich die DVD noch nicht habe.
Vielleicht weil ich Tinker Tailor Soldier Spy bei der ersten Ansicht nicht ganz so toll fand,obwohl ich für britische Filme oder TV einiges übrig habe (The Avengers,Life On Mars,Lipstick On Your Collar,Monty Python,The Office,The Singing Detective u.a. zum Beispiel).
Na ja,manchmal findet man Filme ja erst beim erneuten sehen besser.
Ich hatte mir Tinker Tailor Soldier Spy vor einem Jahr oder so gekauft, wegen eines guten Artikels bei Telepolis über Spionage,MI 5,Kim Philby,John Bingham und die Hintergründe von John LeCarrés Büchern.
Jedenfalls habe ich Smiley´s People bestellt.
Neulich wiedergesehen:The Spy Who Came in from the Cold ,immer noch gut der Film.
John Le Carré ist halt keine Comedy, das ist schon ein sehr spezieller Geschmack. Aber Smiley’s People ist schon eine Weiterentwicklung gegenüber dem sehr London-zentrischen TTSS – ein Teil spielt in Frankreich, Smiley fährt nach Deutschland und generell wurden viel mehr Außenaufnahmen gemacht. Ich kann unbedingt empfehlen die Bücher dazu zu lesen – auch den unverfilmten “mittleren” Teil der Karla-Trilogie “The Honourable Schoolboy”.
“The Spy who came in from the Cold” fehlt mir noch als DVD, obwohl ich den natürlich auch kenne. Wollte immer mal die Criterion-DVD kaufen, war aber immer zu teuer und jetzt ist das wegen dem brutalen Euro-Dollar-Kurs sowieso unbezahlbar. Später mal… aber ich werde irgendwann auf jeden Fall noch was über The Russia House und The Tailor of Panama schreiben, das sind die einzigen anderen LeCarré-Verfilmungen, die ich noch habe.
Den Artikel bei Telepolis habe ich damals auch gelesen, den habe ich mir vor dem Schreiben der LeCarré-Reviews nochmal ordentlich durchgelesen. Zu dem Thema ist auch die BBC-Doku “The Secret Centre” auf der TTSS-DVD sehr interessant.
“The Office” muß ich auch endlich mal besorgen. Ich mag Ricky Gervais sehr gerne und habe nur ein paar Episoden des UK-Originals gesehen, aber das muß auch noch irgendwann her. “Life’s Too Short” von ihm, Stephen Merchant und mit Warwick Davis habe ich bei der BBC-Erstausstrahlung gesehen – delightfully nasty!
Die Criterion DVD The Spy who came in from the Cold hatte ich vor ein paar Jahren gekauft,die Doku The Secret Centre (gefällt mir auch) ist da ja auch drauf.
Bei meinem Vater stand mal Die Libelle von John Le Carré rum,ich weiß aber nicht mehr ob ich das gelesen habe.
The Russia House habe ich damals im Kino gesehen (noch ohne Popcorn und Freßbuden Geruch),was not my cup of tea.
Life´s Too Short kenne ich noch nicht,aber Extras mit Ricky Gervais,Stephen Merchant and a lot of extra guest stars habe ich auch komplett.
Von The Office kenne ich auch nur das UK-Original.
“Russia House” habe ich die MGM-DVD. Irgendwie ist das aber eher ein Liebesfilm als ein Spioanagefilm.
“Die Libelle” hab ich als WB-DVD. Bei dem Film kommt es mir vor als ob da eine Menge rausgeschnitten worden ist den die Story ist IMHO nicht sehr schlüßig und macht einige heftige Sprünge.
John Le Carré ist auch innerhalb seiner eigenen Werke Geschmackssache – ich habe viele Bücher von ihm gelesen, aber nicht alles hat mir wirklich gefallen. Vor allen Dingen die neueren Bücher sind oft schwierig, aber “The Mission Song” fand ich sehr spannend, während ich von “A Most Wanted Man” enttäuscht war. “Our Kind of Traitor” muß ich noch lesen, klingt aber vielversprechend.
Die Libelle / The Little Drummer Girl ist irgendwie völlig an mir vorbeigegangen, da kenne ich weder Buch noch Film, aber irgendwie mag ich The Russia House sehr gerne, weil Tom Stoppard das Buch wirklich gut umgesetzt hat und die Besetzung einfach paßt. Ja, es ist natürlich teilweise eine Liebesgeschichte, aber eine Schnulze oder ein Chickflick ist es noch lange nicht :-).
Was Spionage/Agenten Romane angeht habe ich bis jetzt nur einige von
Robert Ludlum gelesen (Borowski/Bourne unter anderem),die fand ich damals
auch spannend.
Von ihm sind natürlich auch nicht alle gut.
Ansonsten lese ich meistens Science Fiction (z.b. P.J.Farmer ,Jack Vance),während ich Science Fiction Filme meistens nicht so gut finde.
Wenn die DVD eintrifft sehe ich mir erstmal Smiley´s People an,
mal sehen, vielleicht komme ich ja noch auf den Geschmack.
Seits “Battletech” nich’ mehr gibt less ich eigentlich gar nix mehr. Außer Tm Clancy – aber auch nur wenn ich mal keine Filme hab.
Habe am Wochenende die ersten drei Episoden gesehen,rein subjektiv kamen mir die spannender vor als TTS,ist aber auch schon zwei Jahre her das ich die gesehen habe,obwohl ich die ja auch nicht so schlecht fand aber mehrere hintereinander ansehen ist nicht immer gut.
Hätte am liebsten weiter geguckt aber leider keine Zeit mehr gehabt.
Immer stört das Roboten gehen müssen das Filme sehen.
Ist auf jeden Fall interessant wer da alles mitspielt und auch die Außenaufnahmen,wie einiges früher ausgesehen hat finde ich auch immer wieder interessant.
Hört sich gut an, genau den Eindruck hatte ich neulich vom TTSS und Smiley’s People auch bekommen, als ich die nach Jahren wieder gesehen hatte. TTSS ist mehr ein Kammerspiel, Smiley’s People dagegen ein richtiger Film mit vielen Locations und noch mehr Atmosphäre.
Ich lese gerade immer noch “The Honourable Schoolboy”, die mittlere Story der Karla-Trilogie. Wäre damals ganz schwierig zu verfilmen gewesen und ist im Prinzip auch nur zur Hälfte eine Smiley-Story, denn der eigentliche Hauptcharakter ist Jerry Westerby, der in TTSS in einer Szene von Joss Ackland gespielt wurde. Wäre interessant gewesen, mit ihm und Alec Guinness eine Verfilmung zu machen, aber die Hong Kong-Kulisse hat das ganze unmöglich gemacht. Um die Atmosphäre richtig hinzukriegen, hätte man wirklich vor Ort drehen müssen, und das hätte wohl das Budget mehr als nur ein bißchen gesprengt.