Steamboy
Columbia Tristar (Sony Pictures) macht Dampf und veröffentlicht am 26. Juli (USA, UK) bzw. 07. Juni (Deutschland) Katsuhiro Ôtomos Steamboy (2004) auf DVD. Erstaunlicherweise wird die Veröffentlichung in Deutschland also weit über einen Monat früher erfolgen als in den USA. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass man der Kinoveröffentlichung in den USA ein Zeitfenster gewähren will.
Gleich zwei verschiedene DVD-Versionen von Steamboy wird es geben: Eine Standardversion sowie ein “Collector’s Giftset”. Letzteres wird neben der DVD ein Booklet, ein 10er-Set Postkarten (drei davon mit Ôtomo-Originalzeichnungen) und einen Minicomic mit Zeichnungen von Ôtomo enthalten. In Deutschland ist die “große” Version als “Limited Edition” tituliert – in wieweit diese tatsächlich limitiert sein wird, sei einmal dahingestellt. Die DVDs werden hier wie in den USA als “Director’s Cut” beworben, angeblich sind 21 Minuten Material enthalten, das in der Kinoveröffentlichung geschnitten wurde. Die Deutschen Fassungen werden den japanischen Originalton in DD5.1 enthalten (Deutsch in DD5.1 und DTS5.1, Polnisch als Voiceover in DS 2.0). Angesichts der Länge des Films (126 Minuten schon in der kürzeren Kinoversion) und dem anamorphen Bild wird es mir da himmelangst. Ich hoffe, dass Columbia es mit der Kompression nicht übertreiben wird.
Leider sind die amerikanischen Ausstattungsmerkmale derzeit noch etwas vage gehalten. Zwar ist von dem Minicomic, den Postkarten und dem Booklet die Rede, über den Umfang dieser Beilagen gibt es allerdings wenig konkrete Angaben. Daher Vorsicht beim Import: Die englische DVD-Hülle listet lediglich die englische Synchronfassung, nach derzeitigem Stand wird es in UK keinen Originalton geben! Der kanadische DVD-Versender DVDSoon listet die sprachfassungen der US/Kanada-Version recht detailliert auf, hier ist der Originalton (u.a.) enthalten. Dennoch muss man diese Angaben mit Vorsicht genießen. Zwar ist es mittlerweile Standard, dass in den USA erscheinende Animé-DVDs über Originalton verfügen, unrühmliche Ausnahmen gibt es aber immer wieder.
Übrigens spricht Patrick Stewart wie bereits bei der US-DVD-Veröffentlichung des Studio Ghibli Films Nausicaä in Steamboy abermals eine Hauptrolle in der englischen Synchronfassung eines Animés.
Ôtomo ist eines der Urgesteine der japanischen Animationsfilmmacher. Jedem Fan ist zumindest sein Klassiker Akira (1988) ein Begriff, der damals – noch komplett handgezeichnet – Maßstäbe in Sachen Celanimation gesetzt hat.
Auch Steamboy setzte während seiner Produktion gleich mehrere Maßstäbe: 180.000 einzelne Zeichnungen, einen neuen Rekord für den teuersten japanischen Animationsfilm (~20 Millionen Dollar) sowie insgesamt acht Jahre Produktionszeit kann das Projekt vorweisen. Über die technischen Aspekte des Films höre ich überall nur Lob – ich hoffe, dass der Film inhaltlich ebensoviel zu bieten hat. Mangels Verfügbarkeit konnte ich den Film bisher leider noch nicht sehen.
Quellen: AreaDVD.de, DVDSoon.com